Angsterkrankung, Angststörung, Panikstörung

12 Oktober 2021

Markus Thiele

Angsterkrankung, Angststörung, Panikstörung

Angst ist ein Gefühl, das uns auf situative Bedrohungen aufmerksam macht, die Sinne schärft, und ist evolutionsbiologisch bedeutsam. Sobald Angst aber den Alltag dauerhaft begleitet, vielleicht sogar beherrscht, und das Handeln einschränkt oder blockiert, sollte unbedingt eine psychologische Untersuchung in Anspruch genommen werden, da derartige Zustände in der Regel ein Zeichen einer seelischen oder körperlichen Erkrankung sind.

Angsterkrankungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen: Nach Angaben des Berufsverbandes Deutscher Psychologen (BDP) berichtet jeder vierte Patient in den allgemeinmedizinischen Praxen über Angstsymptome, die jedoch häufig seitens der Ärzte nicht richtig erkannt, fehldiagnostiziert und somit falsch behandelt werden. Das ist insofern unerfreulich, da die Psychotherapie bei der Behandlung von Angststörungen eine hohe Wirksamkeit erzielt. So ist wissenschaftlich laut BDP gesichert, dass in rund 80% der Fälle die psychologische Behandlung dauerhaft zum Heilerfolg führt. Damit ist sie einer rein medikamentösen Therapie signifikant überlegen.
Ein wichtiger Aspekt bei der Behandlung von Angstpatienten ist zudem die umfassende Aufklärung über Störungsbild sowie Ablauf und Struktur der Therapie. Differenziert wird hier hauptsächlich zwischen drei Gruppen von Angst:

Angst vor öffentlichen Räumen (Agoraphobie) oder engen Räumen (Klaustrophobie).

Angst vor Sozialkontakten: Sie ist gekennzeichnet durch die Furcht, von anderen beobachtet, bloßgestellt und negativ beurteilt zu werden.

Angst vor spezifischen Tieren, Dingen oder Situationen, wie etwa Spinnenphobie, Injektionsphobie oder Flugphobie. Natürlich sind abhängig vom Leidensdruck nicht alle spezifischen Phobien behandlungsbedürftig.

Während Angststörungen häufig jahrelang bestehen, weisen Panikstörungen einen anderen Charakter auf: Diese sind durch wiederkehrende Panikattacken gekennzeichnet, die scheinbar aus dem Nichts über die Betroffenen hereinbrechen. Körperlich wird Panik zumeist von vegetativen Beschwerden wie Atemnot, Herzrasen, weichen Knien, Schweißausbrüchen und Schwindel mit Ohnmachtsgefühlen bis hin zur Todesangst begleitet, die jedoch in aller Regel vor Ablauf einer halben Stunde wieder vollständig abklingen. Die Vorgänge sind für viele Betroffene derart ängstigend, dass sie mit Sorge auf die nächste mögliche Panikattacke blicken. Analog zu den generalisierten Angststörungen trifft man auch hier ein Vermeidungsverhalten an, um Situationen mit Eskalationspotenzial gar nicht erst heraufzubeschwören.

Ein Schwerpunkt unseres Angebots ist die Psychoprophylaxe von Angsterkrankungen und Panikstörungen.