Psychoprophylaxe

12 Oktober 2021

Markus Thiele

Psychoprophylaxe

Hierbei handelt es sich um die systematische psychologische oder psychagogische (pädagogisch therapeutische) Vorbereitung auf unerwartete Ereignisse oder zu erwartende Beanspruchungen, um psychogene Fehlreaktionen (wie beispielsweise Spasmen) auszuschalten oder zu vermindern.

Die Psychoprophylaxe findet bislang eine weit verbreitete Anwendung als psychosomatische Geburtsvorbereitung. Dabei sollen die vor und während der Geburt bestehenden Ängste weitgehend abgebaut und Verkrampfungen in psychischer und physischer Hinsicht gelöst werden. Durch Aufklärung, Gespräche und Entspannungsübungen soll der Kreislauf aus Angst, Spannung und Schmerz während der Geburt durchbrochen, der Schmerz dadurch reduziert und der Geburtsvorgang erleichtert werden.

Einige dieser Aspekte sind auch übertragbar auf die Bearbeitung von psychischen Konflikten mit dem Ziel der Prävention, um somit der Entstehung einer klinischen Symptomatik, wie sie etwa bei den depressiven Episoden, Angsterkrankungen und Panikstörungen vorkommt, vorbeugend entgegenzuwirken.

Die Psychoprophylaxe findet auch immer dort Anwendung, wo sich Menschen mit neuartigen, beängstigenden Lebenssituationen konfrontiert sehen und deren Ausgang eventuell ungewiss ist.